2.25.2006

Links

Endlich habe ich kapiert, wie man Links setzt. Allerdings benötigte ich dazu wieder Hilfe aus Berlin und help.blogger.com.

Nun werde ich ganz viele Links setzen.
Hier das Erste:
Paul Bocuse lebte mit dem Prinzip: Den Kopf in den Sternen, die Füße auf dem Boden.

2.24.2006

Wann stehen Sie eigentlich auf?

In der SZ schrieben einige Leute zu diesem Thema.
Colson Whitehead steht nach seinem üblichen schrecklichen Albtraum auf. Polina Daschkowa freut sich, dass ein ganzer neuer Tag vor ihr liegt. Vladimir Sorokin öffnet die Augen und fühlt: Im Schlaf war alles besser. Für Terezia Mora ist Aufstehen das Schönste am Tag, da alle Energien noch da, zahlreich und von guter Qualität. Andrea Camilleri kann Kaffee allein nicht wecken – um sieben Uhr morgens dauert es einfach eine Weile.

Ich habe jeden Morgen ein schlechtes Gewissen, weil ich glaube zu spät aufzustehen. Meine Mutter empfing mich morgens in den Sommerferien mit den Worten: "Was, jetzt kommt du erst zum Frühstück!" In meinem Leben gab es eine Zeit, da musste ich um 06.15 Uhr raus. Das war eine Tortur. Jetzt stehe ich um 10.30 Uhr auf.
Frederic Beigbeder schrieb zu diesem Thema. Ich stehe nicht jeden Tag zur selben Zeit auf: zwischen neun Uhr früh und vier Uhr nachmittags. Es hängt ganz davon ab, was ich die Nacht zuvor gemacht habe. „Wann stehen Sie auf " ist übrigens eine typisch deutsche Frage!! In Frankreich hassen wir es aufzustehen. Le Monde würde fragen: Wann gehen Sie ins Bett?

Ich gehe meistens zwischen 24.00 Uhr und 01.00 Uhr ins Bett. Im Bett lese ich noch, wenn ich ein lesenswertes Buch habe. Ich gehe ungern ins Bett. Ich stehe aber auch ungern auf.

Colson Whitehead
Polina Daschkowa
Vladimir Sorokin
Terezia Mora
Andrea Camilleri
Frederic Beigbeder

2.20.2006

Alles Theater

Spiegel Artikel

Viele kochen mit heißer Flamme und merken nicht, wie gefährlich sie sich selbst dabei verbrennen können.
Da sitzt Mann im Theater mit einem Notizblock und folgendes passiert ihm laut Interview von Christine Dössel von 20.02.06 in der SZ: Er kriegt einen toten Schwan auf den Schoß geknallt und man entreißt ihm den Notizblock. Er findet das ist ein Eingriff in seine persönliche Integrität.
Ich lerne daraus, dass ich besser nicht in ein Theater gehe, das darauf angelegt ist, dass das Publikum mitspielt. Was dies mit Pressefreiheit zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen. Hier fühlt sich ein Mann beleidigt, weil er zum Mitspielen gezwungen worden war, aber offensichtlich nicht mitspielen wollte. Deshalb musste die Szene etwas ausgebaut werden: Mal sehen, was der Kerl geschrieben hat," verkündete der Blockentreißer.
Frau Dössel: "Angriff auf die Pressefreiheit", ist ein harter Vorwurf. Mann antwortet: Wenn man mir den Notizblock entreißt, nimmt man mir nicht nur das Handwerkszeug, sondern man macht es mir unmöglich über den Abend zu schreiben. Das ist der noch viel gravierendere Eingriff in die Pressefreiheit........
Die Abschiedsworte - Hau ab, du Arsch, verpiss dich! - hätte der andere Mann sich auf jeden Fall sparen können, oder nicht?
Deeer Mann wiederum hat im Lifetheater life mitgespielt, obwohl er eigentlich gar nicht mitspielen wollte. Ein Skandal, den Schauspieler, der das bewerkstelligen konnte, zu entlassen.

http://www.sueddeutsche.de/app/service/suche/index.html?q=feuilleton&form=extended
Neue Meldungen.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,402101,00.html

Na also: Peymann sei Dank. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,402100,00.html

2.18.2006

Casanova


Habe Casanova gesehen. Schöne Venedigbilder, unterhaltsame Handlung, gute Dialoge. Es war mir keine Minute langweilig. Aber man muss diesen Film nicht unbedingt gesehen haben.

2.14.2006

Eine Zeit ist lang = Zeitlang = Sehnsucht

Heute ist Wallentienstag. Auf der Suche nach einem Wallentiensblümchen fand ich dieses Arrangement. Man darf ja heutzutage auch andere Sachen schenken. Es müssen nicht mehr unbedingt Blümchen sein. Also hoffe ich euch auch mit einem Obstteller aus dem Tambosi zu erfreuen. Selbstverständlich hängt er an der Wand. Wie lang weiß niemand. Aber sicher wird er eine Zeit lang dort hängen.
Ich habe jetzt jedenfalls ein bisschen Zeitlang.

2.09.2006

Kochen

Das habe ich gestern und vorgestern und vorvorgestern und vorvorvorgestern gekocht. Der Reis aus dem E-Markt in Berlin kommt kurz vor dem Servieren dazu. Nudeln kann ich zur Zeit nicht zu mir nehmen. Ich habe mich an ihnen abgegessen.
Heute gehe ich ins Kloster essen. Das ist in Haidhausen.

2.02.2006

Marina Abramovic

In der SZ vom 02.02.06 fand ich ein Interview von Henning Klüver mit Marina Abramovic.
http://www.sueddeutsche.de/sz/2006-02-02/feuilleton/artikel/HMG-2006-02-02-015-cZ1Q4Ai90JHXZAVQVSn47w/
Leider ist der Artikel nur gegen Bezahlung zu lesen.
Die Zeitung berichtet über die Ausstellung der Künstlerin in Mailand, die sie "Balkan Epos" nennt.
Herr Klüver stellte ihr unter anderen auch folgende Frage: "Der Krieg und soziale Themen stehen im Mittelpunkt Ihrer Arbeiten. Kann man diese neue Installation als eine Art Rückzug ins Private verstehen?"
Ihre Antwort auf diese Frage:"Nein. Ein Künstler muss immer bei sich selbst nach Antworten und Ausdrucksmöglichkeiten suchen. Aber wenn er nur seine privaten Angelegenheiten in der Öffentlichkeit zeigt, bleibt er uninteressant. Man muss das Private mit dem Universellen verbinden. ................ Kunst muss aktuell bleiben."
Infos auch unter http://oe1.orf.at/inforadio/60493.html?filter=5
Foto von http://www.artnet.de/artist/1202/marina-abramovic.html

2.01.2006

Pechsträhne

Frau L., meine Amme, hat das Obstbild runtergeputzt. Bei der Jagd auf Spinnen berührte sie mit dem Besen das Bild und es fiel herab. „Der Nagel war nicht mehr fest. Es hing auch so komisch.“ Habe den Nagel geprüft. Er ist fest. Es hing auch richtig. Der Rahmen ist beschädigt und es tat ihr ziemlich leid. Mir auch und zwar sehr. Aber was soll es. Es ist nun mal passiert, und vom Trauern wird es auch nicht wieder ganz. Trotzdem bin ich traurig.

Endlich hatte ich heute Nachmittag einen kostenlosen Parkplatz gefunden. Als ich noch einmal absichernde Blicke mein Auto umrunden ließ, las ich: Parken verboten, Einfahrt Arztpraxis. Also wieder raus. Ein Autofahrer wollte mich rechts beim Wiederrausfahren überholen. Er wagte es nicht, da er fürchtete, zu weit auf die linke Fahrbahn zu kommen. Also beschimpfte er mich und zog es vor aus Vorsicht hinter mir zu halten. Ich nahm das als Kavaliersgeste und fuhr raus. Das hatte ich wohl falsch verstanden, denn er schimpfte noch auffälliger (gottseidank lautlos, weil in seinem Auto mit verschlossenen Fenstern dem Winter sei Dank) als zuvor.
Endlich fand ich einen Parkplatz in der Drechstraße, wie immer. Kein Verbotsschild. Ich war auf der sicheren Seite. Frohgemut unterließ ich einen gesunden Spaziergang und fuhr mit der U-Bahn zum Odeonsplatz.
Dortselbst im Tambosi Milchcafe getrunken und dabei rumgeguckt, ziemlich lange.

Danach Geschäfte betreten und wieder verlassen. Eines mit einem halbteuren T-Shirt.
Anschließend in die Carl Larsson- ein schwedisches Märchen- Ausstellung gegangen.War beeindruckt. Hatte ich nicht erwartet, diese märchenhaften, meisterlich gemalten Bilder. Sogar das Haus der Larssons war aufgebaut. „Man“ fand Ähnlichkeiten mit den Ikea Möbeln. Ich fand diese nicht, denn viele Möbel waren damals schon Antiquitäten, die sie – Karin Larsson - respektlos und mutig umgestaltet hatte. Larssons Frau hatte Geschmack. Sie war ja Kollegin ihres Mannes. Der Schreiner, bei dem sie die von ihr entworfenen Möbel anfertigen ließ lieferte diese erst nach Einbruch der Dunkelheit, weil er nicht wollte, dass die Leute diese hässlichen Möbel sähen. In den langen Wintern webte sie wunderschöne Wandbehänge und Bezüge für die Möbel. Sie muss wohl eine sehr kluge und begabte Frau gewesen sein.
Auf dem Rüvckweg zu meinem Auto verzichtete ich auf den Gang zum Hertie. Es war schon 18.30 Uhr und ich wollte „Verliebt in Berlin“ nicht verpassen. Gottseidank hatte ich darauf verzichtet, denn schon von weitem leuchtete mir von der Windschutzscheibe meines Autos ein DIN A 4 großes grünes Blatt entgegen. Jemand hatte es auf meine Windschutzscheibe gelegt. Ich nahm es ab und rechnete mit dem Schlimmsten.
Da es schon dunkel war, konnte ich es nicht lesen. Ich wollte es auch nicht lesen. Denn ich zog es vor den Ort schnellsten zu verlassen. Meine Scheinwerfer schaltete ich erst bei der nächsten Kreuzung ein. Ich rechnete mit dem Schlimmsten.
Würde eine Polizeistreife mit Blaulicht mich überholen und verhaften?
Hatten sie mich zu einer horrenden Geldstrafe verurteilt?
Würde ich einen Punkt in Flensburg bekommen?
In meinem Bauch machte sich ein äußerst unangenehmes Gefühl breit.
Ich überlegte, wie ich mich bei dem auf mich zukommenden Unheil verhalten sollte.
„Am besten ist es, wenn ich den grünen Zettel zu Hause gleich, ohne ihn gelesen zu haben, in die Mülltonne werfe.“
Aber nein, dann würde ich ja das auf mich zukommende Unheil nicht mehr abwehren können, aus Unkenntnis desselben.
Ich fuhr mein Auto in die Garage und stopfte den grünen Zettel wütend in die Tasche.
Zu Hause las ich ihn dann doch:

Da hatte ich ja noch einmal Glück gehabt. Sie holen erst beim nächsten Mal die Polizei.
Vielleicht sollte ich eine Schachtel Pralinen vor die Ausfahrt stellen, die ich angeblich versperrt hatte. Es war kein Parkverbotsschild an dem Tor. Aber die Leute in der Dreschstraße sind auch wütend, wenn man ohne Verbotsschild vor ihrer Einfahrt parkt. Ich hatte das ja nicht zum ersten Mal erlebt, heute aber hoffentlich zum letzten Mal.

Ich bin harmoniesüchtig!

Aller guten und hier auch schlechten Dinge sind drei. Ein abendlicher Anruf, der von mir gestartet war, endete unerfreulich. Ich hatte gestört beim Mozartfilm. Man hatte überdies noch ein schlechtes Gewissen, weil man mich nicht zurückgerufen hatte. Ich werde dort besser nicht mehr anrufen. Schade, schade, schade, dass ich so harmoniesüchtig bin. Das erschwert vieles.