8.30.2006

Gedächtnis

Heute in Schwabing nach Kleidern, Hosen und Schuhen gesucht. Im Flip schließlich fündig geworden. Die Kleider waren nichts für mich, aber die Schuhe passten zu mir. Ich behielt sie gleich an und begab mich zur Kasse, um zu bezahlen. Dem schönen Mann an der Kasse übergab ich die Scheckkarte. Er zog sie durch den Apparat. Ich tippte zwei Zahlen meiner Geheimzahl ein und stoppte plötzlich verwirrt, denn ich hatte die ersten beiden Ziffern der Handygeheimzahl eingetippt, die das schlafende Handy wieder aufweckt. Wie war nochmal die Geheimzahl meiner Scheckkarte? Ich wusste sie nicht mehr. Sie war mir völlig entglitten. Also keine Schuhe?
Nach einer Minute des verwirrten Innehaltens dämmerte die richtige Geheimzahl endlich durch mein Bewusstsein. Ich tippte ein. Der Apparat ratterte. Die Schuhe gehörten mir.

Gelesen

Ein junger Pfarrer der Pfingstkirche versuchte am Strand von Libreville wie Jesus über das Wasser zu gehen. Ihm war offenbart worden, dass er das ohne Schaden zu nehmen tun könne. Er hatte den Gläubigen versprochen, dass sie durch seinen Gang über das Wasser von ihren Beschwerden geheilt würden. Als er die Mündung des Flusses Komo überqueren wollte ging er vor den Augen seiner Anhänger unter.

8.27.2006

Beichte

Es trifft mich wie ein Blitz. Fräulein Wunder will mir die Beichte abnehmen. Mir wird schlecht. Ich bekomme Bauchweh. Ich habe ein schlechtes Gewissen.
Um mich abzulenken gehe ich erst einmal einkaufen. Danach besuche ich eine Freundin und bewundere ihren vor wenigen Tagen geborenen Sohn. Schließlich schaue ich bei Flocke nach, die auch zum Beichten verdammt worden ist. Ja, sie hat schon reagiert und zwar sehr witzig und spritzig. Der Bloggerstil ist voll gut getroffen. Ihren Text kann ich leider nicht einfach kopieren. Jeder würde das merken. Früher wurde das übrigens abschreiben genannt, heute heißt es kopieren. Was mache ich nur? Mir fällt überhaupt gar nichts ein, was ich beichten könnte. Vielleicht das, dass ich einmal im Physiksaal während einer der letzten Physikstunden Papierflieger geworfen habe? Aber das hat mir so richtig viel Spass gemacht und überhaupt fand ich mich damals sehr mutig. Na ja, ich war mutig und "wutig" geworden, weil ich die Klasse wiederholen sollte. Manchmal habe ich mich in das Zimmer unseres Hausmeisters geschlichen. Er hatte so Hefterl mit Liebesgeschichten hinter einem Vorhang gestapelt. Gelegentlich lieh ich mir eines aus, las es und brachte es danach wieder zurück, allerdings mit einem schlechten Gewissen. Das schlechte Gewissen gehört - glaube ich - unbedingt zu so einer sündigen Tat, die man dann einfach beichten kann, und dann ist sie wieder ratzebutze weggewischt. So, und jetzt schaue ich noch bei Goggle nach, was zum Thema "Beichte" und "Buße" geboten wird. Hier ein Ergebnis meiner Suche nach Erkenntnissen zur Beichte im Internet.

8.21.2006

N i ch t s gefunden

8.20.2006

Jedermann

Ja, ich habe es mir gekauft. Es lag im Buchladen einfach da, nachdem mir W. gezeigt hatte, wo es liegt, wo es lag.
Ich las den Anfang des Buches. Das mache ich immer, wenn ich mich für ein Buch interessiere. Ich muss wissen, ob mir der Text gefällt.
Also hier der Anfang des Buches: Um das Grab auf dem heruntergekommenen Friedhof standen einige seiner früheren Kollegen aus der Werbung, die sich an seine Energie und Originalität erinnerten und seiner Tochter Nancy erzählten, was für ein Vergnügen es gewesen sei, mit ihm zu arbeiten.
Toll, wenn die Leute so etwas Positives an (m)einem Grab sagen oder denken. Außerdem ist mir der im Spiegel beschriebenen Philip Roth sehr sympathisch. Ich sollte ihn bei Tageslicht lesen und nicht erst im Bett, wenn ich müde bin und mir nicht mehr so viel merken kann.
Hier noch ein Interview mit Philip Roth.

8.19.2006

Fifa

Gestern im Roma Milchkaffee getrunken und Croissant gegessen. Schaue und höre so herum. Was soll ich anderes tun, so alleine? Zu hören war wenig. Zu sehen war mehr: Schöne Menschen, verliebte Paare, ältere Erwachsene, die an den Schaufenstern und Cafes vorbeibummelten. Die Sonne schien kräftig, so kräftig wie heute. Und da entdeckte ich auf dem Hemd, nein, auf dem Shirt des Herrn, der vor dem Roma ein Getränk zu sich nahm, eine letzte Erinnerung an die Fußball-Weltmeisterschaft.
Es ist ja nun schon eine Weile her, dass die Welt zu Gast bei uns war. Ein bißchen Welt läuft hier zwar immer noch herum. Und das bißchen Welt behandeln wir immer wie einen Gast oder Freund.

8.16.2006

bad moon rising


bad moon rising
Originally uploaded by Mace2000.

Kämpfe seit Stunden dieses wunderbare Bild in mein Blog zu laden. Zufällig schaue ich mal hier, bei Posts bearbeiten vorbei, und was sehe ich? BAD MOON steigt hier schon länger auf, und ich weiß nichts davon. Ich fand ihn - den bad moon - auf der Suche nach FERIEN-, SOMMER- und dann schließlich AUGUST-bildern. Schöne Sachen machen andere gelegentlich verrückt, deshalb ist das Foto vielleicht BAD MOON betitelt.

Sonnige Abschnitte

13.05 Uhr. Er erstrahlt, der angekündigte sonnige Abschnitt. Er zeigt sich zwar noch ein wenig schüchtern, aber er ist da. Also Pelzjacke weg. Jetzt werde ich keine Wiese mähen, den Keller nicht aufräumen, nicht putzen oder staubsaugen. Das hat Zeit. Obwohl Wiese mähen kann ich bei Regen auch nicht so richtig.
Was sagt Scarlet in schwierigen Momenten in "Vom Winde verweht"? Verschieben wir das Ganze auf morgen. Das mache ich jetzt.

8.15.2006

Volver

Trotz strahlenden Sonnenscheins ins Kino gegangen. Volver gut gespielt, aber vom Inhalt her für mich doch langweilig. Wenn nicht so viele Leute in meiner Reihe gesessen hätten, wäre ich raus gegangen.
Inhalt in Kürze: Ehemann kann bei seiner Frau nicht mehr landen. Will sich an seiner Adoptivtochter vergreifen. Diese wehrt sich mit einem Messer und ersticht ihn. Auch ihre Mutter wurde schon von ihrem Vater missbraucht. Das ist praktisch der Kerninhalt. Alles andere ist drumherum gestrickt.
Im Literaturhaus anschließend etwas gegessen. Sie haben schon um 19.00 Uhr ihren Seervice eingestellt; ich nehme an wegen des Feiertages.
Die Sonne schien auch abends noch. Herrlich wenn sie bleibt.

8.14.2006

Praterinsel

Vorgestern Abend.
Ich sitze mit Pelzjacke an der Bar der Praterinsel, weil S. und M. ihren 40sten Geburtstag feiern.
Es ist kalt.
Ich friere wie im Winter.
Nach einem wunderbaren Essen - Spießchen vom Huhn mit Erdnussoße, Datteln im Speckmantel, Koftacurry im Schälchen mit Basmatireis, Gemüse Samosas, Quiche Lorraine mit Kürbis, Char Siu auf Taboule Couscous im Schälchen - ist es mir wärmer.
Ich trinke Weißwein von Stellenbosch Hills Sauvignon Blanc aus Südafrika und danach leider nur noch Leitungswasser. Bei einem nächsten Mal werde ich mit dem Taxi nach Hause fahren.
Heute Mittag.
Ich sitze mit Pelzweste am Schreibtisch.
Es ist es kalt. Ich friere wie im Winter. Die Sonne schafft es nicht durch die dichten Wolken zu kommen. Ich schaffe es bis zum Rick. Eine wunderbare Tasse Milchkaffee. So viel Zeit muss sein.

8.09.2006

Werbung

Komme gerade von draußen.
Werfe noch einmal mein Laptop an.
Ist da immer so viel Werbung eingeblendet, oder blendet mich die Werbung nur heute Abend so sehr?
Werde morgen noch einmal nachschauen. Vielleicht träume ich ja bereits. Es ist nämlich Vollmond draußen. Da ist die Welt ja besonders aufgeregt.

8.07.2006

Starthilfe

Gehe in die Garage. Stecke den Zündschlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung. Drehe ihn um. Nichts passiert. Kann es nicht glauben. Habe sicher etwas falsch gemacht. Also noch einmal: Zündschlüssel reinstecken, umdrehen, starten. Stille, nichts, nichts, nur Stille.
"Batterie leer," ist meine Diagnose. Also zur nahegelegenen Werkstatt.
"Können Sie mir Starthilfe geben?"
"Moment! Da muss ich erst fragen." Junge Frau verschwindet in der Werkstatt.
"Ja. Das kostet 25 Euro."
"Waaaaaaaas, 25 Euro?. Das ist aber teuer. Ich stehe in der Garage, ganz nah von hier, da können Sie sie mir doch etwas billiger geben. Ich dachte, Starthilfe kostet höchstens 10 Euro."
"Starthilfe kostet 25 Euro."
"Geben Sie sie mir doch etwas billiger."
"Starthilfe kostet 25 Euro."
"Dann bezahle ich das sofort, damit ich nach der Starthilfe nicht wieder den Motor abstellen muss. Es könnte ja sein, dass er dann wieder nicht anspringt."
Es wird eine ranghöhere Frau befragt. Diese holt einen Zettel heraus:
"Wie heißen Sie?"
"xy mit tz"
"Der Name kommt mir aber bekannt vor."
"Ja ich war früher Kunde."
"Wo wohnen Sie?"
"abc"
"Ach, das ist ja gleich da vorne."
"Können Sie mir die Starthilfe nicht doch etwas billiger geben ?"
"Na gut, dann machen wir es für 20 Euro."

Todesanzeigen

Aus der Süddeutschen Zeitung vom 07.08.06 kopiert:
Achte auf diesen Tag, denn in ihm lebst du,
und der gestrige Tag ist bereits ein Traum,
und der morgige ist erst eine Vorstellung.
Aber dieser heutige Tag, recht gelebt,
macht aus jedem Gestern einen Traum
des Glücks und aus jedem Morgen eine
Vision der Hoffnung. H.M.

8.05.2006

Zana

Es war einmal ein Land, in dem jeden Tag die Sonne heiß vom tieflbauen Himmel brannte. Die müden Schulkinder saßen schwitzend in den Schule. Sie hatten keine Bücher mehr, denn diese waren eingesammelt worden. So lernten sie endlich einmal Sachen, die sie interessierten und übten Tätigkeiten aus, die ihnen großen Spaß machten.
Doch eines Tages teilte man ihnen mit, wie gut sie gelernt hatten, indem man ihnen Blätter schenkte, auf denen Zahlen und Wörter standen, die dies beschrieben. Gleichzeitig sagte man ihnen, dass dies der letzte Schultag sei, und sie nun sechs Wochen nicht mehr in die Schule kommen dürften, da diese endlich mal richtig geputzt werden müsse.
Die Kinder und Lehrer und Lehrerinnen freuten sich sehr, dass sie endlich tun durften, was sie schon immer gerne getan hätten, wegen der täglichen Schulpflichten aber bisher nicht hatten tun können.
Der Sonne gefiel dies anscheinend überhaupt nicht, denn sie schrieb an Zara, der Wettergöttin für schlechtes Wetter eine E-mail, sie solle sofort dichte Wolken, Gewitter und Regen in das Ferienland schicken. Zara führte die Anordnung der Sonne aus (siehe Bild oben). Es wurde sehr kühl, es regnete und windig war es auch, und viele Kinder und Erwachsene froren und waren sehr niedergeschlagen und müde und wußten gar nicht warum. Das Wetter sei der Grund für diese Energielosigkeit der Ferienmenschen, hieß es in den Nachrichten. Also packten die Ferienmenschen ihre Badehose und ein Handtuch in einen Koffer, fuhren zum Flughafen, bestiegen ein Flugzeug und flogen in ein Land, in dem die Sonne keine E-mails schreiben konnte.
Andere wiederum stiegen in ihr Auto und fuhren über die Berge, zu den ............................ nein nicht zu den sieben Zwergen. Die Fahrt dauerte zwar sehr lange, aber irgendwann kamen sie dann an.

8.02.2006

Croissant

Hier findet man ein Rezept für Croissants: http://www.kochmix.de/rezept-croissant-rezept-16484-2.html

8.01.2006

Rechtschreibreform

Seit 01. August sollen die Regeln der neuesten Rechtschreibreform gelten. Die Kinder, LehrerInnen, Eltern und Behördenmenschen leben in diesem Jahr in einer Art Übergangszeit, denn die Regeln werden erst in einem Jahr "verbindlich"! Informieren kann man sich auf den Seiten des Rechtschreibrates. Der Artikel des Zwiebelfisches allerdings beruhigt mich, nein es sind die Zeilen, die dem Artikel vorausgehen, die mich lächeln machen. Die Rechtschreibreform tritt in Kraft. Genauer gesagt: das, was noch von ihr übrig geblieben ist. Doch die Zukunft unserer Orthografie wird woanders entschieden. Im Internet nämlich. Nicht von Konrad Duden und nicht von Hans Zehetmair, sondern von uns allen.