8.04.2007

Vorbeigeschaut

Habe gestern schnell bei ihnen vorbeigeschaut.
Vorbeischauen funktioniert bei mir so:
Der Gedanke, vorbei zu schauen, taucht auf, urplötzlich. Vor dem Vorbeischauen ist ein Pflichtprogramm zu absolvieren, um mir das Vorbeischauen zu verdienen. Die erste Pflicht auf dem Programm ist der Gang zum Rick (Bewegung), die nächste das Trinken eines Milchkaffees und das Verzehren eines Croissants (Essen und Trinken), und schließlich das ausgiebige Zeitungslesen (informieren und bilden).
Wenn dies alles abgearbeitet wurde, kann das Vorbeischauen angepeilt werden. Man wählt auf dem Rückweg die Strecke, die an dem Haus vorbei führt, in dem die Freunde wohnen, von denen man glaubt jederzeit vorbeischauen zu dürfen. Dort angekommen wird geklingelt, höflich gefragt ob man stört, und dann überfällt man die Opfer, bei denen man vorbeischaut, unangemeldet und überraschend.
Gestern hatte ich plötzlich Lust auf das Vorbeischauspiel. Als ich die gastliche Stätte betrat, saß da schon ein Pärchen. Ihre erstaunten Blicke trafen mich: "Was sie hier? Damit hätte ich nicht gerechnet." Eine Kollegin mit ihrem Mann saß am gedeckten Tisch. Ich hatte gestört, aber nicht die Freunde, Gott sei Dank, oder doch?

3 Comments:

Blogger amadea's world said...

Das sind die schönsten Besuche, die unangemeldeten.

9:02 AM  
Blogger F said...

Bei Vokabeln wie Vorbeischauspiel lese ich grundsätzlich Vorspiel. Aber langsamer Lesen geht nicht an.

1:33 PM  
Blogger F said...

Ich glaube, ab einer bestimmten Lebensphase ist das nicht mehr angezeigt mit Spontanbesuchen.

1:34 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home