11.27.2007

Freiheit a la Buschheuer

freiheit
was das in diesem moment für mich ist:

nicht aufstehen müssen.
nicht zurückrufen müssen.
nicht reden müssen.
nicht auf die uhr sehen müssen.
nicht gut aussehen müssen.
nicht lustig sein müssen.
nicht aufmerksam sein müssen.
nicht zuhören müssen.

Das schrieb Else Buschheuer in ihrem Blog.

Die Freiheit, die sie sich nimmt, nach einem Punkt klein weiterzuschreiben, fällt mir erst jetzt auf. Diese Freiheit nehme ich mir nicht, bin ich doch spießig an die alte Rechtschreibung gewöhnt. Ich rauche nicht mehr. Gut ja, das fiel mir nicht allzu schwer. a ber nach einem Punkt kleinschreiben zu müssen, nein das will ich mir nicht angewöhnen, das fiele mir zu schwer.
Ich überlege: Bin ich frei, wenn ich nicht aufstehen muss und stelle fest: ja
Auch in allen anderen Punkten gebe ich ihr Recht.
Im augenblicklichen Heute wäre ich besonders frei, wenn ich heute nicht zum Zahnarzt gehen müsste, sondern zum Rick gehen dürfte. Ja, das wär`s.

11.25.2007

Liebesleben


beeindruckend
sehenswert
hörenswert

11.22.2007

Wegen des Autos

Nicht nur wegen des Autowaschens bin ich heute nach Herrsching an den Ammersee gefahren, sondern auch wegen eines Freundes.
Das Auto wurde gewaschen, der Freund leider nicht angetroffen.
Wieder zu Hause rief ich ihn an. Er klärte mich während des Telefongesprächs über seine Abwesenheit auf. Er war gar nicht abwesend! Er hörte nur das Handy nicht. Ich hätte ihn auf dem Festnetz anrufen sollen. Zu Hause höre er nur das Festnetztelefon, nicht das Handy.
Deshalb müsse ich ihn zu Hause unbedingt immer aus dem Festnetz anrufen. Wieso ich ihn überhaupt zu Hause auf dem Handy angerufen habe? Wieso ich seine Festnetznummer nicht auswendig wisse?
Er hörte die Klingel der Haustüre nicht. Wieso ich nicht geklopft hätte? Ich hätte unbedingt klopfen müssen, denn das Klopfen hätte er auf alle Fälle gehört.
Der See lag wieder märchenhaft vor mir.

11.19.2007

Tests geben Auskunft

Habe heute die Zeitschrift MYSELF in die Hände bekommen. Interessant die Story über Oprah Winfrey. Geschichten über die Erfolgreichen lese ich gerne. Gestern las ich eine grandiose Story über Gunter Sachs. Vorgestern schaute ich bei Karl Lagerfeld vorbei. Danach frage ich mich gelegentlich: Ja, und ich, wo bleibe ich, wenn ich mit diesen GÖTTERN vergleiche? Bin ich ein Etwas, oder nur ein Nichts, ein Niemand?
So eine Vermutung macht mich anfällig für Tests. In der neuesten MYSELF finde ich im Anschluss an die Stories alleinlebender Frauen einen Test, der mir nach Durchführung desselben Auskunft gibt, ob ich besser ohne Partner lebe, oder mich mit einem Partner glücklicher fühle. Wenn man ein wenig Psychologie studiert hat, kann man die Tests ja auch ein wenig manipulieren. Natürlich wehre ich mich - wie beim Pendeln - dagegen, das zu tun. Ich will ja ein wahres Ergebnis, oder vielleicht doch nicht?
Wieder zu Hause angekommen suche ich auf der Seite von MYSELF nach diesem tollen Partnertest, der mir bescheinigt, dass ich mit Partner glücklicher bin. Ich finde ihn nicht, dafür aber ein riesiges Angebot an anderen Tests (hier).
Und da fällt mir der Alterstest auf, der mir Auskunft geben soll über mein wirkliches Alter. Dieses traumhafte Ergebnis lese ich zum Schluss: Alterslos

11.18.2007

Die Zeit

Eben bei don.antville folgenden Artikel zum Datenschutz von Kai Biermann gefunden, den jeder verstehen kann und deshalb lesen sollte.

Das Foto von der Beerdigung vorgestern passt ganz gut dazu.

11.14.2007

Anrufbeantworter

Schaue ich halt mal schnell auf meinen Anrufbeantworter. Vielleicht ist keine Nachricht drauf, vielleicht aber doch.
Ich drücke die Taste, um die Nachricht abzuhören: Hallo Saxana, ich lade dich für den 30.11. zum Frühstück ein. Eigentlich wollte ich am nächsten Freitag zum Frühstück einladen, aber Frau R. ist gestorben und die Beerdigung ist am Freitag. Du gehst doch sicher auch hin. Gib mir kurz Bescheid!

Frau R. ist - war - eine Kollegin, die seit einem Jahr sehr krank war, oder waren es schon zwei Jahre, die sie im Rollstuhl saß? Jedenfalls besuchte ich sie nur ein einziges Mal. Dann traute ich mich nicht mehr. Ich schäme mich, denn jetzt ist es zu spät geworden, und ich bin traurig.

Mitten in der Nacht

Motoren laufen.

Blaulicht blinkt.

Ich stehe auf.

Ich ziehe mich an, d.h. ich bekleide mich mit Strumpfhose, Strickmantel, Wintermantel und Fellstiefeln.

Es schneit leicht.

Es riecht nach Gas, auf jeden Fall nach etwas, was ich noch nie gerochen habe. Vielleicht ist es Motorenöl von den Wagen.

Ich gehe hinaus. Die Feuerwehr legte Schläuche durch den Garten des Nachbarhauses. Feuerwehrmänner mit Masken stehen am Gartentor.

"Was ist los?"

"Zimmerbrand."

"Aber es ist doch nichts passiert?"

Sie zucken mit den Schultern.
Ich gehe wieder zurück in meine Wohnung. Es schneit. Ich kann nichts tun.

Jetzt ist der Motor des Fahzeuges abgestellt. Ob die Nachbarn überhaupt zu Hause sind?
Die Nachbarn sind ein nettes junges Ehepaar mit zwei sehr sehr lieben Kindern.

Ich höre Stimmen. Ich will helfen, aber wie?

Ich schaue noch einmal.

11.10.2007

Samstag im Novembersturm

Lang und beschwerlich fühlte sich der Gang zur Apotheke an. Der Wind pfiff um die Häuser und leistete mir beim Gehen Widerstand. An der Ampel stellte ich mich so, dass ich ihn im Rücken hatte, den stürmischen Wind. Danach, als die Ampel auf Grün schaltete, musste ich wieder mühsam gegen seine Kraft kämpfen. Die Tränen liefen und die Nase strömte. Schneeflocken,gemischt mit Regentropfen,berührten mich ohne zu stören. Sehnsüchtig an den Sommer zu denken fiel mir nicht ein. Ich blieb stehen und holte meine kleine Kamera aus der Tasche. Auch das war mühsam, aber ich wollte den beschwerlichen Weg festhalten. Nun sieht das Foto viel zu friedlich aus. Ich höre keinen Sturm, fühle keine Kälte und sehe keine Schneeflocken. In dieser Jahreszeit bedauere ich es nicht im Landesinneren, weitab von der Küste zu wohnen.

11.05.2007

B A N K S Y

In der SZ vom Wochenende finde ich den Artikel Erwischt!". Leider ist dieser wieder nur für zahlende Leser zugänglich. Alexander Rühle berichtet, eine Passantin habe in London mit dem Handy ein Foto von dem bis jetzt anonym arbeitenden Graffittikünstler Banksy geschossen. Damit wäre sein Traum ausgeträumt, anonym zu arbeiten. Nicht einmal seine Eltern sollen von seinen Arbeiten etwas wissen. Er soll ihnen gesagt habe, er würde als Anstreicher arbeiten.
Brad Pitt sagte über ihn: "In unseren Tagen, in denen jeder berühmt sein will, bleibt er anonym. Er zeigt, wie man es macht."
Schade, wenn das Foto wirklich echt ist. Aber vielleicht ist es gar nicht echt. Wenn aber ja, traue ich ihm zu, dass er auch damit genial wird umgehen können.