6.30.2010

Kids Blog

Bin eben dabei meine Bloglist zu lesen; ein Blog nach dem anderen. Bei kid37 bleibe ich ungewöhnlich lange hängen. Seine Links sind heute - an anderen Tagen natürlich auch - besonders märchenhaft. Ich sage - nein schreibe - nur CALKE, gucke bei
Calke Abbey !
Bei teenangster fand ich Calke Abbey ebenfalls und diese passende Musik. Aber alles entdeckte ich nur mit Kids Hilfe.

( Foto)


6.22.2010

Einundachtzig

Ein alter Freund wurde heute einundachtzig Jahre alt.
Ich gratulierte ihm zum Geburtstag.
"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Wie geht es dir?"

"Ach weißt du, ich lege die Krankheit neben mich, sonst werde ich noch selber krank."
(Bild gemalt von Kiki Stickl)

6.18.2010

Schülerzeitungswettbewerb

Im Spiegel online lese ich die Geschichte "Im neunten Bett stirbt man nicht". Es ist die beste Reportage des Schülerzeitungswettbewerbs in diesem Schuljahr. Veronika Widmann schrieb sie im "Innfloh". Im Schulspiegel kann man ihn lesen, den besten Artikel. Der "Innfloh" zeigte auch das beste Titelbild und wurde als beste Schülerzeitung dieses Schuljahres ausgezeichnet.


(Bild Spiegel.online)

6.14.2010

4 : 0

Na ja, Deutschland gewann gestern. Da freuen sich viele. Ich freue mich auch.
Aber dass beim Rick jetzt dauernd der Fernseher läuft und übertragen wird auf eine Leinwand durch einen Beamer, das müßte nicht unbedingt sein. Es regnet zur Zeit häufig. Da kann ich nicht in den Garten flüchten.

Momo

Michael Ende, Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. ein Märchen-Roman, K. Thienenmanns Verlag Stuttgart

Ich habe die Wände vollgestellt mit Bücherregalen, die gerammelt voll sind. Immer wieder nehme ich mir vor, ungelesene Bücher endlich zu lesen, und wie das so ist, tue ich das zur Zeit.

Seite 36

"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man." Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich inmer mehr. Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man, daß es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluß ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, daß man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
(Bild)

Ordnung

Meine Stunde Heileurythmie ist vorbei. Ich ziehe mir in der Garderobe meine Schuhe an. Drei Kinder sind hereingekommen: Ein Mädchen zwei oder drei Jahre alt, ein zweites Mädchen - die Schwester - möglicherweise acht Jahre alt, und ein Junge - der Bruder - zwölf Jahre alt. Sie werden nacheinander ihre heileurythmnische Behandlungen bekommen. Ihre Mutter hat sie hierher gebracht. Während ein Kind behandelt wird, wird sie sich mit den Wartenden beschäftigen müssen. Auch die Kinder müssen ihre Schuhe wechseln, bevor sie den Raum betreten dürfen, in dem sie behandelt werden. Dabei ist mir dieses Paar Schuhe, die das kleinste Geschwisterkind nach dem Ausziehen vor sich so hinstellte, besonders aufgefallen.
Der "große Bruder" ist ganz stolz, dass ihm "Turnschuhe" in Größe 41 schon passen. "Das habe ich mir gewünscht, dass mir die Schuhe in Größe 41 passen."
Zuerst beginne ich ziemlich überheblich über diese Äußerung zu lächeln, doch dann erinnere ich mich, dass ich in seinem Alter auch sehr stolz gewesen bin über meine großen Füße. Leider brachte ich es damals nur auf Größe 37, und dabei ist es dann glücklicherweise geblieben.

6.01.2010

Philipe Roth

Philipe Roth ist mein Lieblingsschriftsteller. Einige Titel seiner wichtigsten Bücher findet man hier.
Eben habe ich seinen kurzen Roman "Das sterbende Tier" ausgelesen. Übersetzt wurde es aus dem Amerikanischen von Dirk von Gunsteren. Erschienen ist es im Carl Hanser Verlag 2001. Die Sätze, die ich hier als Kostprobe abschreiben wollte, finde ich nicht mehr. Also nehme ich diese Passage, die ich beim Durchblättern eben fand, auf Seite 41. Sie sind ebenso genial wie viele andere in seinen Büchern.

"Ganz gleich, wieviel man weiß, ganz gleich, wieviel man nachdenkt, ganz gleich wieviel man erwägt und plant und sich vornimmt - man kann sich nicht über den Sex erheben. Es ist ein riskantes Spiel. Ein Mann hätte nicht mal zwei Drittel der Probleme, die er hat, wenn er nicht danach trachten würde zu vögeln. Sex it das, was unser normalerwiese geordnetes Leben in Unordnung bringt. Das weiß ich so gut wie jeder andere. Jede kleine Eitelkeit kehrt zurück, um einen zu verspotten. Lesen Sie Byrons Don Juan. Aber was soll man machen, wenn man zweiundsechzig ist und glaubt. daß man nie wieder etwas so Perfektes in Händen halten wird? Was soll man machen wenn man zweiundsechzig ist und der Drang, das zu ergreifen, was noch greifbar ist, nicht stärker sein könnte? Was soll man machen, wenn man zweiundsechzig ist und all die Körperteile, die bisher unauffällig waren (Nieren, Lunge, Venen, Arterien, Gehirn, Därme, Prostata, Herz) im Begriff sind, sich besorgniserregend bemerkbar zu machen, während das Organ, das sich ein Leben lang mehr als alle anderen bemerkbar gemacht hat, dazu verurteilt ist, zur Bedeutungslosigkeit zu verkümmern?"
(Bild google.de)