6.14.2011

Besuch beim Zahnarzt

Als die Türe hinter mir ins Schloss fiel, stand sie schon auf der ersten Treppenstufe. Ich überlegte noch: Sollte, nein, wollte ich den Lift nehmen, oder die zwei Treppen? Inzwischen war die ältere Frau schon einige Stufen weiter oben angekommen. Schwer atmend stieg sie langsam weiter nach oben. "Ich nehme sie mir zum Vorbild," rief ich ihr hinterher und nahm dann auch die Treppen. Oben angekommen ging sie auf die Türe zur Praxis des Zahnarztes zu. So ein Zufall. Sie hatte das selbe Ziel, wie ich. Wir setzten uns in das Wartezimmer. Freundlich schaute sie mich an. Freundlich schaute ich zurück.Wir kamen ins Gespräch. Sie erzählte mir, dass sie Asthma habe und Herzrpobleme. Man müsse aber etwas tun für seinen Körper, deshalb nähme sie meistens die Treppen. Sie gehe eben langsam, oder bleibe stehen, wenn es zu anstrengend würde. Sie sei 84 Jahre alte und könne es sich gar nicht leisten, krank zu sein, da sie zu Hause einen pflegebedürftigen Mann mit 87 Jahren habe. Das Asthmaspray habe sie weggeworfen. Sie nehme auch keine Medikamente mehr. Nur hochsteigen könne sie nicht mehr. Sie würde dann schwindelig. Deshalb würde ihr Tochter ihre Fenster putzen.

Sie strahlte so viel Fröhlichkeit und Wärme aus, dass ich sie mir zum Vorbild nehmen werde. "Man muss es nehmen wie es kommt."